‘Ich hasse Sandburgen’

14 July 2011 in Jugenderinnerungen,Kaaskopjes,Lesefutter

Sommerzeit = Strandzeit = Ferienzeit
Die Sommerferien haben angefangen. Auch uns wird es in die weite Ferne ziehen zum Entspannen, andere Kultur und Leute erleben und natürlich das Zusammensein als Familie.
Als Kind fuhr ich mit meinen Eltern – wie schon mal früher memoriert – auf die holländischen Inseln: Vlieland, Schiermonikoog und Terschelling. Damals ging ich als ‚echtes’ deutsches Mädchen mit meinen Eltern und Geschwister in unserem VW Käfer mit runder Heckscheibe (Kenner unter uns werden dann sicher wissen in welchem Jahr das war; lange her). An so viel Dinge kann ich mich nicht mehr erinnern. Sicherlich aber an die Dünen, das Wasser, den salzigen Wind, den Deich, das Fahrradfahren auf den ‚schelpenpaadjes’ , het perzische tapijt auf den Tischen, die dünnen Wände, durch denen man vom Nachbarn viel Geräusche wahrnehmen konnte. Und natürlich vor allen Dingen den Sandstrand. Mit ‚bolderwagen’ ging es in die Dünen. Der war vollgepackt mit ‚schepjes, vormpjes en gieters’. Und da wurde gebaut. Was? Das weiß ich nicht mehr. Wahrscheinlich Kanäle um das Wasser durchfließen zu lassen und vielleicht auch die ‚typisch’ deutschen Sandburgen. Ich war damals zu klein um es behalten zu haben. Meine Eltern kann ich nicht mehr fragen. Aber das die Sandburgen was typisch Deutsches sind weiß ich erst seit kurzem. Ich habe es in ‚Frau Antje und Herr Mustermann’ gelesen. Ein Buch geschrieben durch Dik Linthout als Einführungskurs Niederlande für Deutsche. Darin steht geschrieben, dass ‚die deutschen Sandburgen keine Gruben sind sondern ein Deich’. Ah Ah! Weiter zitiere ich: Man assoziiert es mit Besatzung und Territoriumtrieb: die deutsche Grube wird von Niederländern hin und wieder auch als ‚Mini-Atlantikwall’ bezeichnet. Die Erklärung hierfür ist jedoch eine andere und hat mit der Erfindung des Strandskorb zu tun’. Den modernen Strandkorb konnte man nämlich relativ leicht transportieren. Um den zu schützen gegen Wasser und Wind warf man eine Art Strandbefestigung rund um seinen Korb auf. Als Zeitvertreib wurde der mit Muscheln, Fähnchen und anderen Sachen verziert.
Wieso Mini-Atlantikwall! Laat mij lachen! Trotzdem lustig erfunden en witzig gebracht.
Übrigens finde ich das Buch toll. Einfach lesenswert. Viele Vorurteile von Deutschen über Holländer und umgekehrt werden abgebaut oder eingedämmt. Halt doch ein Wall.

Ich wünsche Euch allen einen schönen geruhsamen Sommer.

6 reacties | laat een reactie achter ↓

1 Mendian 15 July 2011 at 7:54 AM
2 Claudia van der Velpen 15 July 2011 at 8:20 AM

super! den kannte ich noch nicht!

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3 Claudia van der Velpen 18 July 2011 at 9:15 AM

Uebrigens gibt es einen schönen und interessanten Blog für den der mehr über Schevingen, Strand und Den Haag wissen will. http://www.scheveningen-strand.de/

4 Kristina 18 July 2011 at 12:18 PM

Als ich in die Niederlande kam, wurde ich auch mit dem Sandburgen-Phenomen und dem Sandgruben-Mythos konfrontiert. Ich habe steif und fest behauptet, das nie gemacht zu haben. Bis ich ein Foto gefunden habe, auf dem ich (ungefähr 3-4 Jahre alt) am Strand in einer Sandkuhle zu sehen bin. Meine Erklärung ist aber, dass der Sand unter dem Decksand schön kalt ist. Darum haben mein Bruder und ich diese Sandkuhlen gebaut. Das hatten wir uns laut Aussage meiner Mutter von unserem Golden Retriever abgeschaut. 😉

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5 nordsee-freund 4 August 2011 at 9:31 AM

Ich bin entsetzt! Sandburgen sind doch absolut cool!
Wir bauen in jedem Urlaub eine Burg, die natürlich schöner-größer-toller als die aus dem Vorjahr ist. Nun machen wir beim Sandburgen-Wettbewerb mit und gewinnen eine tolle Reise! Da sind wir uns ganz sicher! Macht doch einfach mit! Unter http://www.bestfewo.de/sandburgen/ steht mehr dazu.

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6 Claudia van der Velpen 8 August 2011 at 1:10 PM

Das ist sicher für’s nächste Jahr eine tolle Idee. Und habt ihr gewonnen?

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