Mein fabelhaftes Leben zwischen…

28 June 2012 in .... herz,Kollision der Kulturen,Lesefutter

Der Titel passt zum Buch, weniger als der eigentliche Titel: ‘Auf Heineken könn wir uns eineken‘. Macht nichts, es geht um den Inhalt. Ich finde es ein interessantes Buch; geschrieben von Kerstin Schweighöfer, die als Auslandskorrespondentin in den Niederlanden lebt und arbeitet u.a. für die ARD-Hörfunkanstalten, den Deutschlandfunk, das Nachrichtenmagazin Focus und das Kunstmagazin Art. Kerstin schreibt in diesem Buch ‚über ein kleines Land und die Liebe zu seinen großartigen Bewohnern‘. Ich hatte das Glück Kerstin bei dem Inspiratielunch in Amsterdam kennenzulernen. Sie war eine der Sprecher und las aus diesem Buch einige Passagen vor. Wenn ich das Buch jetzt lesen verbinde ich ihre Stimme mit dem Text. Das macht es lustig, locker und witzig. So halt eben wie das Buch geschrieben ist. Ich lese Bekanntes, Miterlebtes und auch was Neues. Ich zitiere: ‚Unberührte Natur ist für uns Niederländer die Ausnahme‘ erklärt mir die Stewardess. ‚Wir machen alles nutzbar, uns bleibt ja auch kaum eine andere Wahl. ‘Schließlich würde ich gleich in einem Land landen, das auf der Weltbühne eigentlich nicht vorgesehen und sozusagen außerplanmäßig entstanden war. Nicht umsonst, klärte mich die Stewardess auf, lautet ein niederländisches Sprichwort: ‚Gott schuf die Welt und die Niederländer die Niederlande‘. (S. 20). Süß oder?
Oder das mit dem ‚kopje koffie en koekje‘. ‚Hier trifft man sich zu späterer Stunde auf ein kopje koffie und ein koekje… Es hat immer etwas von einem Ritual, wenn er …… die Keksdose herausholte wie den Heiligen Gral, aus der sich alle genau ein koekje nehmen durften, worauf die Dose ebenso sorgfältig wie schnell wieder verschlossen wurde und im Schrank verschwand.‘(S. 51). Genauso wie ich es bei meiner Schwiegermutter und in anderen Haushalten miterlebt habe. Gehört das zum ‚geniessen‘ oder zum holländischen Kalvinismus, der sicher seine Spuren hinterlassen.
Ich finde es lesenswert und freue mich schon auf den Rest des Buches.

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1 mareike 28 June 2012 at 3:37 PM

Habe dieses Buch auch bereits zu Hause liegen und es wartet nur noch darauf gelesen zu werden, aber deine kleine Rezension wird den Start glaub ich beschleunigen :o)

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2 Claudia van der Velpen 2 July 2012 at 6:31 PM

Ich bin gespannt wie du es findest.

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3 mareike 3 July 2012 at 4:15 PM

Kennst Du auch schon das Buch ‘Mordsgouda’ ?

4 Alexandra 10 July 2012 at 3:31 PM

Hi Claudia, bedient es denn die klassischen Niederlande-Klischees, oder geht das Büchlein einen Schritt weiter?

Groetjes uit Duitsland
Alex

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5 Claudia van der Velpen 10 July 2012 at 6:20 PM

Ich finde es geht einen Schritt weiter. Nicht Grundsätzlich was Neues, aber zum Teil lustiger geschrieben und in ‘leuke kwinkslagen’ an einander geknüpft, so wie das mit der Natur. Alles Liebe aus Holland Claudia

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6 Marc Schulte 24 July 2012 at 2:02 PM

Ich habe heute das Buch mir von der Buchhandlung abgeholt. Die ersten 100 Seiten habe ich bereits gelesen und ich muss schon sagen, dass es ein echt schönes Buch ist! Schöner Humor drin und man lernt doch einiges über unsere Nachbarn hinzu. Verblüfft war ich über die Marieke ohne Vorsorgeuntersuchungen ihr Töchterchen bekommt…wäre hier unvorstellbar. Auch die Sache mit dem Kopje Koffie am Abend…wäre für mich unvorstellbar! Bin ich da etwa typisch deutsch?:D

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7 Marc Schulte 26 July 2012 at 2:48 PM

Das Buch habe ich nun durch! Ich muss sagen, dass es ein schönes Buch ist. Lernt man doch einiges von den Niederlanden kennen! Es ist auch interessant, aus welchen Blickwinkel man nun die Niederlande jetzt sieht. Es wird mit den Kerstin und ihren Freunden mitgelitten und man schmunzelt auch teilweise über die Geschichten im Buch. Das eine oder andere werde ich mit Sicherheit mal mit meinen guten Freund, der ja deutsch-niederländer ist und Kollegen mal ansprechen.

Danke für diesen tollen Buchtipp.!

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8 Claudia van der Velpen 29 July 2012 at 2:14 PM

Marc, es würde mich schon interessieren, was du mit deinen deutsch niederländischen Freunden besprechen würdest. Ich nehme an die Unterschiede. Aber was empfindest du denn als grossen Unterschied. Zum Beispiel das Kaffeetrinken am Abend. Es ist aber auch das Kaffeetrinken nach dem Essen. Ich komme gerade aus dem Urlaub aus Spanien zurück. Den haben wir bei Chill Outdoor (http://www.chilloutdoor.nl/) verbracht. Es war super. Wir haben spanisch spät gegessen. Halb neun abends war früh. Aber danach immer uns kopje koffie! Ohne Kaffee könnte ich inzwischen meinen Abend nicht überleben. Was man sich so zur Gewohnheit macht!

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9 Marc Schulte 29 July 2012 at 6:37 PM

Hallo Frau van der Velpen,

natürlich schon die Unterschiede! Aber auch warum man die niederländische Blauhelm Soldaten so beschimpfte! Für mich NICHT verständlich! Was wären die Alternativen gewesen? Sterbehilfe OK, bin ich auch dafür! Finde ich gut.! Das die Kindern ihre Eltern siezten war früher so in NL, das hat mir schon mein Kollege mal erzählt.! Warum man abends erst zum Kaffee trinken kommt…ist für mich echt grappig!:D Und abends ein Koppje Koffie….vielleicht ohne Koffein dann! Aber mit…nee kann ich ned so gut schlafen!

Auch das die Niederländer in vielen Sachen so locker sind…wie Schule….das ist hier schon etwas anders…dank G8 ;-(!

10 Marc Schulte 5 August 2012 at 8:37 PM

Hallo Frau van der Velpen,

haben Sie bereits das Buch durch gelesen und wie fällt Ihr Fazit aus? Gruss Marc

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11 Claudia van der Velpen 6 August 2012 at 6:04 PM

Nein leider, im Augenblick nur Zeit für die Pflichtlektüre meines Studiums. Ich hoffe Ende des Monats mein Abschlusszeugnis zu bekommen. Dann kann ich wieder ‘vrij’ lesen.

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12 Beate 15 August 2012 at 12:02 AM

Ich habe das Buch vor 2 Monaten gelesen und finde es persönlich interessanter als Mordsgouda. In Mordsgouda habe ich für meinen Geschmack ziemlich viele Klischees wiedergefunden. In dem Buch von Frau Schweighöfer, werden der Alltag und das politische Geschehen sehr gut beschrieben. Sie hat mir mit ihrem Buch einen tiefergehenden Einblick in die niederländische Kultur gegeben als die Lektüre von “Mordsgouda”. Natürlich werden dort auch Klischees bedient, aber eher mit einem Augenzwinkern.
Die obligatorische Keksdosengeschichte habe ich auch selbst schon erlebt. Ich war aber vorbereitet, da ich entfernte Verwandte in den Niederlanden habe. Wobei nicht alle das so handhaben. Ein entfernter Cousin hat immer einen ganzen Teller davon voll auf dem Tisch stehen und ist völlig entspannt, wenn ich mehr als einen Keks zum Kaffee nehme :-).

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13 Claudia van der Velpen 17 August 2012 at 10:42 AM

Hallo Beate,

danke dir für deinen Beitrag. Ich glaube, so würde ich es auch beschreiben. Het spreekt mij ook meer aan. Viel Spass beim nächsten Besuch in Holland – mit Keksen

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14 Louis Roelofs 18 August 2012 at 3:32 PM

Ich habe das Buch verschlungen und muß sagen, daß es sehr locker und humorvoll den Eigenarten der Niederländer beschreibt (habe mich teilweise auch wiedererkannt, obwohl ich mich nach 33 deutsche Jahren nicht mehr als gtypisch niederländisch bezeichnen kann).

Habe das Buch sogar einer ArbeitskollegIn geschenkt, die mit einem Niederländer liiert ist. Mit ‘Sinterklaas’ soll sie in der Familie eingeführt werden. Dieses Buch soll ihr dabei helfen, dass der ‘Kulturschock’ nicht so krass ausfällt…..

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15 Claudia van der Velpen 20 August 2012 at 4:47 PM

das ist ja lustig, dass die Niederländer sich im Bild der Deutschen wiedererkennen. Man spricht in diesem Zusammenhang von Fremdbild und Selbstbild, die nicht unbedingt indentisch sein müssen.

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16 Jutta 8 September 2012 at 9:53 AM

Hallo Claudia und alle anderen die bisher Kommentar gegeben haben,
bei mir lag das Buch bisher noch auf dem “zu lesen Stapel”endlich kam ich diese Woche dazu und habe es an einem Stück ausgelesen. Ausser sehr amüsant auch interessant, da es sich für mich auch parallel abspielt in der Zeit, dass ich hier in den Niederlanden lebe. Es war eine lebhafte Erzählung dessen was sich hier so in den letzten Jahren in der “Maatschappij” getan hat und wie es ansonsten hier so funktioniert. Dabei ist wirklich an viele Themen gedacht. Ein weiterer Tipp ist noch das Buch Frau Antje und Herr Mustermann. Leider habe ich es vor mehr als einem Jahr nach Deutschland verliehen und bisher noch nicht zurück bekommen, kann also nicht sagen wo es erschienen ist.
Gruss
Jutta

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17 Claudia van der Velpen 11 September 2012 at 6:09 PM

Danke dir Jutta. Bei Gelegenheid werde ich die Komplimente an Kerstin weitergeben.
Das Buch ‘Frau Antje und Herr Mustermann’ findet ihr auf meinem Blog, rechts unten unter Lesefutter.

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18 Claudia van der Velpen 4 July 2012 at 8:45 AM

Ich kenne das Buch. Habe abschnittsweise darin gelesen und kann dadurch noch kein Urteil fällen. Gefällt es dir?

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19 Claudia van der Velpen 30 July 2012 at 4:34 PM

A propos locker in der Schule. Das ärgert mich als ‘deutsche’ Mutter ungemein. Diese ‘zesjescultuur’. Oder das Kalvinistische ‘niet boven het maaiveld uitsteken’. Aber die heutige Schulreform probiert die Schüler wieder zum Lernen zu animieren.

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