Der Deutsche in den Niederlanden, der das Wort noch nicht gehört hat oder der noch nicht damit beschimpft worden ist, ist Olympiasieger. Ich glaube, dass es jedem Mal passiert ist.
Beim ersten Mal – es ist schon lange her – war ich total verdattert. Ich dachte mir: was soll denn das! Die Zeiten haben sich doch geändert und was will derjenige erreichen? Ich hatte es schon lange vergessen bis das ein Bekannter mir anvertraute, dass er als Trainer zu Anfang eines Trainings witzelnd als ‚Mof‘ abgestempelt wurde. Er hatte die gleiche Reaktion. Erstaunen, Wut und ???
Bei der Vorbereitung meines Thesenpapiers meiner Abschlussprüfung und dem damit verbundenen Durchwühlen von vielen Büchern habe ich eine mögliche Erklärung in dem Artikel (‚Von Kannitverstan zu Kanverstan) von Dik Linthout gefunden. Dies bedarf einer längeren Erklärung: Er führt das ‚Kannitverstan‘ zurück auf eine Novelle des deutschen Schriftstellers Johan Peter Hebel, der das Leben eines deutschen Handwerksgesellen beschreibt, der in Amsterdam jedes Mal, wenn er auf Deutsch fragt, wer Eigentümer der Häuser, Schiffe und anderer Reichtümer ist, die Antwort ‚Kannitverstan‘ bekommt. Er schließt daraus, dass dies der Name des Eigentümers ist, bis das er an einem Leichenzug vorbeikommt und auf eben diese Frage nach dem Verstorbenen das Gleiche ‚Kannitverstan‘ zu hören bekommt. So scheint es, dass das ‚kann het niet verstaan‘ im 18. Jahrhundert, zu einer Zeit, in der fast jeder irgendeinen Dialekt sprach, völlig selbstverständlich war. Holländer und Amsterdamer konnten nicht einmal einen Gelderlander oder Overijsselarer verstehen, von einem Gesellen aus Deutschland ganz zu schweigen. Wer den falschen Akzent hatte, wurde damals über einen Kamm geschoren und ‚mof‘ (d.h. jemand, der unverständlich spricht) genannt. In einem anderen Buch von Dik Linthout (Frau Antje und Herr Mustermann) wird erklärt, dass Moffelen (hochdeutsch: muffeln) im Mittelniederländische auch , , < brummen> oder bedeutete. So gibt es noch andere Erklärung, wobei ‚Moffen‘ als plump, ungehobelt, steif und ungelenk galten. Oder der ‚Muffe‘, was so viel wie ’Griesgram‘ bedeutet. Na ja, so richtig nett und lieblich klinkt keine Erklärung des Wortes. Aber was soll’s. Mit ein bisschen Selbstgefühl schütteln wir (wer wir?) uns das doch von der Seele und können es eher witzelnd begegnen.

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1 Jan Stoops 11 September 2012 at 8:46 AM

Hallo Claudia,
Ich bin wieder mal “im Lande” und habe mit Interesse gelesen was Mof wohl heissen soll.
Vor Jahren habe ich mal gelesen das es kommt vom “Muff”(Handwärmer) und zwar wurde früher als es de Befreiungskriege gab, (tachtigjarige oorlog) ausgeschaut was für Soldaten da herankommen, waren es die Spanier, Geusen Franzosen oder Preussen ? Und die Preussen hatten wohl solche Muffs auf die Brust hängen, so das man aus der Ferne sie schon erkannt hatt.
Wahr oder nicht wahr ? Ich weiss es nicht, könnte sein, oder ?

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2 Claudia van der Velpen 11 September 2012 at 6:10 PM

Du, Jan, was du meinst, steht glaube ich im Buch von Dik Linthout ‘Frau Antje und Herr Mustermann’. Ich gucke es noch mal nach.

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3 Louis R. 3 October 2012 at 8:41 PM

Diese Erklärung ist doch wohl der “Freundlichere”, oder ??? ;-)))

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4 Claudia van der Velpen 8 October 2012 at 10:43 AM

Stimmt!

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