Auf in die Berge

21 July 2013 in .... herz

Wenn man mich fragt was ich in den Niederlanden am meisten vermisse ist das sowieso das Weihnachtsfest. Und an zweiter Stelle kommen die deutschen Berge. Es zieht mich in die Berge und wenn es eben möglich ist fahren wir dorthin. Nicht gerade um die Ecke, das macht es auch schwierig. Zweite Schwierigkeit ist, dass nicht die ganze Familie die Berge liebt und sich dazu angezogen fühlt. Zum Anschauen vielleicht schon mal gerade, aber mit Rucksack wandern fragt schon etwas anderes.
Wie froh war ich, als mein Sohn – ausgerüstet für seine Weltreise – uns fragte um mit in die Berge zu gehen und dort sein neues ‚Equipment‘ zu testen. Zo gezegd zo gedaan. Wir hatten mal gerade eine Woche. Ein Grund warum die Dolomiten gestrichen wurden. Zu weit weg. Oberstdorf und Kleinwalsertal sind ‚makkelijk‘ an einem Tag zu erreichen. Und das wurde es dann auch. Mit Rucksack und Bergschuhe, so wenig wie möglich Kleidung, vor allem aber Wetterfestes und Regenbeständiges fuhren wir Anfang Juli los. Wer hätte gedacht, dass es dort noch vor zwei Wochen geschneit hatte! Wir hatten Glück: die Wege zu den Hütten waren gerade erst freigeschaufelt. Im Tal war es übrigens sauber 25 Grad.
Ja, und wenn ich dann so in Richtung Berge fahre und nach Kempten die Berge wie Nebelflächen am Horizont erscheinen sehe, da wird mir schon mulmig im Magen. Das ist was ich vermisse. Dieses Heimweh. Nach einer Hotelübernachtung ging es – wegen Nebel und Regen leider mit der Gondel nach oben auf die Kanzelwand und fing unsere Wandertour so richtig an. Wir hatten uns den Heilbronner Weg ausgesucht. Laut Bericht ist der der Heilbronner Weg ein Klassiker unter den Höhenwegen der Alpen. Er führt auf rund 2500 Meter Höhe über den Hauptkamm der Allgäuer Alpen. Schmale Trittspuren, eine Leiter, eine Brücke, atemberaubende Tiefblicke und seilgesicherte Stellen verleihendem Heilbronner Weg den Charakter eines Klettersteigs‘. Wir hatten 4 Hütten und 5 Tagen wandern eingeplant. Das mit den Klettersteigen wollten wir vom Wetter abhängig machen. Zu Anfang hatten wir noch immer Pech: Nebel und Regen. Die ersten Hütten haben wir nur nass erreicht. Und damit von der Umgebung so gut wie nichts gesehen. Umso gemütlicher war es auf den Hütten. Alles sass drinnen, es wurde geklönt und es wurden Spiele gespielt. So wie früher in den Jugendherbergen. Unsere Mühe wurde am dritten Tag belohnt: endlich Sonnenschein und angenehmere Temperaturen. Der Himmel wurde aufgerissen und wir wurden belohnt mit unglaublichen Weitblicken. Super! Die Mühe hatte sich gelohnt. Den uns versprochenen Klettersteig haben wir wegen Wetter ‚links laten liggen‘. Er war gerade prepariert und nur für Geübte geöffnet. Wir wollten kein Risiko eingehen und sind ab ins Lechtal gegangen, von dort weiter mit dem Bus weiter ins Tal und dann den Aufstieg zu unserer letzten Hütte: der Kemptner Hütte. Auch die Tour hat sich gelohnt. Von der Hütte kann man so schön auf die Berge schauen. Und eine Ruhe. Ab und zu unterbrochen durch Vögel und das Pfeifen der Murmeltiere. Selbst mein internetminded Sohn fand es toll. Auch wenn nicht auf jeder Hütte eine Wifi-Netz war. Die paar Tage konnte er auch ohne Internet und seine Freunde. Die Berge und die Gemeinsamkeit des Geniessens waren der Ausgleich.
Unsere nächsten Tour haben wir schon im Angriff. Irgendwann geht es von Oberstdort über die Berge nach Meran, ein Teil des Fernwanderweges E5. Berge und meine Liebe und mein Heimweh!

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