Bemerkenswert….. opmerkelijk

27 January 2014 in Kollision der Kulturen

So ab und an bin ich darüber erstaunt wer meinen Blog liest und wer Interesse an meine Kenntnisse über die deutsch/niederländische Kulturunterschiede zeigt; wie ich diese erfahre und wie ich damit umgehe.
Meinen ersten Gastbeitrag schrieb ich für buurtaal blog. ‚Zwischen Holland und Deutschland‘ geschrieben in meinem steenkolenDeutsch. Zur gleichen Zeit fragte Anne Kewitsch mich für ihren Blog einen Artikel zu schreiben. Ich merke, es macht mir Spaß und ich stimmte dem zu. Thema dieses Mal ‚Interkulturalität: Oder wie fühlt das als Deutsche, wenn man mit Umgangsformen konfrontiert wird, die so gar nicht ins eigene Repertoire passen?‘ Ich schrieb es fast selbstverständlich auf Deutsch. Da ihr Blog aber auf Niederländisch geschrieben wird, wurde ich gefragt den Text umzuschreiben. Und da passierte etwas Unerwartetes für mich. Während des Schreibens merkte ich, dass ich nicht nur einen anderen Satzaufbau, Wörter etc. benutzte, sondern das gerade dies Einfluss hatte auf Inhalt, Aufbau und Teneur des Artikels. Ich merkte selber auch, dass ich ganz anders dachte. Vielleicht mehr im Niederländischen Sinne. Wie auch immer, ich war mit dem Resultat zufrieden.
Jetzt hat mich ein‚getrouwe lezer‘ meines Blogs von ‚Intercultural Professionals, mich gebeten einige meiner Artikel etwas allgemeiner zu formulieren um auf deren Blog zu publizieren. ‚zo gevraagd, zo gedaan‘. Auf Niederländisch. Jetzt kam die Bitte, den Text auf Englisch zu publizieren. Mit Hilfe eines native vertalers kein Problem. Ich bin unheimlich neugierig wie es aussehen wird.
An diesem Beispiel lerne ich selber, dass Sprache Ausdruck einer Kultur ist und meines Erachtens nicht so einfach in eine andere Sprache umgesetzt werden kann.
So habe ich mit meiner Literaturgruppe ‚Der Zauberberg‘ von Thomas Mann gelesen. Ich auf Deutsch und der Rest die neueste Übersetzung. Ich habe mir die Mühe genommen, um Ausschnitte miteinander zu vergleichen. Die Übersetzung ist gut, aber die Worte, die den Zeitgeist und die Kultur ausdrücken sind weg. Metaphorische Wörter, wie zum Beispiel ‚zeitgleich‘ oder ‚ein Sonntag mit Kurmusik‘ sind nicht eins auf eins zu übersetzen. Was dann wieder dafür spricht, um ein Buch in der ursprünglichen Fassung zu lesen.
Ich merke wie mich dies noch immer beschäftigt, wobei ich auf Boltens Buch (‚Einführung in die Interkulturelle Wirtschaftskommunikation‘) zurückgreife und zitiere: Ohne den Zugriff auf ihre eigene Sprache wäre ….. unweigerlich auch der Zugriff auf sämtliche in dieser Sprache formulierten Traditionen, Interpretationsvorräte und Wissensbestände versagt. Gerade weil Konventionen, Regeln, Rituale und alles andere, was als Wissensvorrat unser Handeln bestimmt, über Jahrhunderte hinweg kommunikativ ausgehandelt und tradiert worden ist, bilden die Medien… die Nabelschnur…..(S. 75/76). Das ist was ich erlebt habe.

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1 Alexandra 29 January 2014 at 12:58 PM

Ich kann Dich gut verstehen, Claudia. Die eigene Sprache ist immer auch Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Das habe ich, als ich den umgekehrten Weg gegangen bin und nach Deutschland gezogen bin, auch ganz deutlich gemerkt.

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2 Anne Kewitsch 5 February 2014 at 8:10 AM

Ein interessanter Artikel zum Thema:”Wie Muttersprache unser Denken beeinflusst”.

http://www.goethe.de/ges/spa/sui/de12093933.htm

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3 Claudia van der Velpen 6 February 2014 at 1:50 PM

Anne, ich danke dir. Ein sehr interessanter Artikel. Es beschreibt genau das was ich selber empfunden habe. In diesem Sinne könnte man also besser durch native speakers gecoacht werden.

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