Met stomheid geslagen… Meine Galle schwappt über

10 March 2014 in Kopfbrecher

Ich habe lange nachdenken müssen ob ich meinen Frust den Lesern meines Blogs mitteilen soll oder nicht. Das Thema ist nicht so einfach. Die Umstände sind nicht einfach. Es juckte aber.
Am letzten Dienstag musste meine Tochter, 18 Jahre alt, eine Präsentation halten. Die Note ist für ihr Abitur wichtig. Sie musste ein ‚profielwerkstuk‘ erstellen. Thema, selber gewählt, ‚Folgen des Nürnberger Prozess auf die heutige Gesetzgebung und die Wiedereinführung der Todesstrafe‘. Sicher kein einfaches Thema; dafür aber interessant genug, weil es großen Einfluss auf den Prozessgang der heutigen Genozide-Prozesse hat. Da das Thema auch für mich zum größten Teil unbekannt ist – zu meiner Schulzeit wurde es kurz ansprochen – wo und die Folgeerscheinungen jetzt 60 Jahre na dato erst bekannt sind, hatten wir beide besprochen, alles gemeinsam zu lesen, uns Filme gemeinsam anzugucken und vor allen Dingen vieles auszutauschen. Manches war wirklich grausam und schockierend für sie, aber auch für mich. Diese Ausarbeitung musste sie an Mitschüler und Eltern präsentieren. Es lief alles ‚vlottjes‘. Sie/wir waren zufrieden.
Im Anschluss an ihre Präsentation kam die eines Mitschülers. Thema: der amerikanischen Unabhängigkeitskrieg im 18. Jahrhundert. Auch dieses ein umfangreiches und für viele neues Thema.
Und jetzt kommt es: während dieser Präsentation sagte dieser Mitschüler: ja, und auch ein deutscher General hat in diesem auf amerikanischen Boden ausgetragenen Krieg mitgemacht. Tja, Deutsche sind immer dort, wo es Krieg gibt! Mir blieb die Spucke weg, meine Familie guckte mich erwartungsvoll an – wie reagiert Mutti. Die anderen Zuhörer lachten! Die Lehrerin tat nichts. Ich lief rot an, was sicher nicht nur durch ‚opvliegers‘ (Hitzewelle) kam. Es war ein gezielter Konter in meine Magengrube.
Am Ende dieser Präsentation kam die Beurteilung. Der Schnitzer wurde nicht erwähnt.
Da saß ich dann. Sollte ich mich beschweren und dann bei wem? Ich hätte ein Frage stellen können, so wie: ‚waren die Deutschen auch in Indonesien? Das wusste ich noch nicht?‘
Ich habe meinen Mund gehalten und meine Seelenschmerz unterdrückt. Zu Hause haben wir noch lange darüber gesprochen. Meine Tochter riet mir ab, irgendetwas zu tun. Schließlich musste ihre Präsentation noch benotet werden und die Lehrer muss sie auch in der Abiturprüfung beurteilen. Sie fürchtete sich vor negativen Folgen. Und ich auch. Dann lieber nichts sagen.
Ich hatte so gehofft, dass diese, wie soll ich es sagen, Schnitzer/Witzeleien über Deutsche nicht mehr gesagt werden. Pustekuchen. Selbst die Jugend beteiligt sich. Vielleicht nicht boese gemeint, aber nicht kränkend.

15 reacties | laat een reactie achter ↓

1 Charlie 11 March 2014 at 2:15 AM

Angesichts des die Anteile sämtlicher anderen Herkunftsvölker deutlich übersteigenden deutschstämmigen Bevölkerungsanteils der USA scheint es mir erstaunlich, wie wenige Deutsche sich im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg hervorgetan haben. Der Mitschüler deiner Tochter kennt offenbar nicht die siedlungsgeschichtlichen Fakten und versucht das zu vertuschen, indem er sich auf frei erfundenes und populistisches Geschwätz verlegt.

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2 Claudia van der Velpen 12 March 2014 at 7:28 PM

Hallo Charlie, ich danke dir. Wahrscheinlich waren die Bevölkerungsanteile der USA damals so wie heute. Das nehme ich mal an. Ich habe auch noch mal ‘gegoogled’ und fand diese Seite auf Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanischer_Unabh%C3%A4ngigkeitskrieg). In dem Artikel, ganz unten, steht etwas über die Beteiligung der Deutschen, der Hessen, beschrieben und auch warum diese mitgewirkt haben. Also faktisch könnte es widerlegt werden. Es geht mir aber auch um die Aussprache selber….

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3 Trijntje 17 March 2014 at 8:40 AM

Ik vind dit treurig om te lezen, en ook beschamend.
Het lijkt me op zich verstandig om het op dit moment niet aan te kaarten bij de docent van je dochter, hoe naar dat ook voelt: als die docent niet zelf tijdens de presentaties zich geroepen voelde om op deze opmerking in te gaan, dan helpt een reactie achteraf waarschijnlijk ook niet, en kan die mogelijk averechts werken voor de beoordeling van je dochter.
Het zou mooi zijn als zich later, als je dochter de opleiding heeft voltooid, er nog eens een gelegenheid komt waar je de docent hierop kunt aanspreken, maar waarschijnlijk is dat hij zich deze opmerking dan al lang niet meer herinnert.

Ik ben bezig het boek ‘Berlijn’ van Cees Nooteboom te lezen; dat gaat vooral over de Wende. Ik ben van plan om in juli naar Berlijn te gaan voor een korte vakantie, mijn derde bezoek aan de stad.

Vroeger was ik vooral Brits georiënteerd, en dat is niet weg, maar ik ben ook steeds meer gericht op Duitsland.

Een van mijn dochters heeft er twee keer kort gewoond, in verband met Europese studies (in Göttingen en Berlijn). Zij is van mening dat Nederlanders en Duitsers cultureel meer gemeen hebben dan Nederlanders (willen) weten. Zij hoopt voor haar werk in de toekomst nog eens gedetacheerd te worden naar Frankfurt – zei onlangs dat er zo’n plaats nu vrijkomt, nu voor een ander, maar dat er een redelijke kans is dat ze daar in de toekomst wel voor in aanmerking komt – .

Sterkte na deze nare ervaring!

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4 Claudia van der Velpen 17 March 2014 at 4:51 PM

Wij hebben nu afgesproken dat wij het er nu ook zo doen. Dank je.

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5 Herrie Caspers 19 March 2014 at 12:47 PM

Ik zou er toch wel wat van gezegd hebben (hoewel ik je afweging volledig begrijp). Dit soort quasi grappige opmerkingen moet actief bestreden worden. Mijn persoonlijke ervaring is dat wanneer je dat in redelijkheid doet, mensen vaak ook bereid zijn dat te accepteren.

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6 Claudia van der Velpen 25 March 2014 at 1:48 PM

‘In redelijkheid;, das stimmt. Nur in dem Moment war mir diese nicht gegeben. Für mich war es wichtig, es allen Spielern gerecht werden zu lassen. Ich danke dir.

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7 Marius 23 March 2014 at 9:12 PM

Hallo Claudia 🙂

Auch für mich wäre das ein Schlag gewesen. Da versuchen wir alle, soweit es geht, uns als Europäer darzustellen und dann kommt sowas.

Vor kurzem war die CeBIT in Hannover und was ich dort so alles im Vorbeigehen über die deutsche Bevölkerung hören durfte, hat mich auch echt seeeehr stark enttäuscht. – Was denken die Menschen in anderen Ländern den nur über uns hier? – Aber für dicke Geschäfte kommen sie immer gerne.

Kopf hoch! – Wir sind Europa!

Gruß aus Bremen 🙂

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8 Claudia van der Velpen 25 March 2014 at 1:51 PM

Auch schöne Grüsse nach Bremen. Die Stadt habe ich mir kürzlich noch mal angeguckt. Ich mag sie.
Ich fände es interessant zu wissen, ob auch über andere Nationen, Franzosen, Italiener, etc. so hergezogen wird. Oder ob wir als Deutsche nur den auf uns gemünzten Kommentar hören. Wahrscheinlich ist es auch so. Grüsse mir die Bremer Stadtmuzikanten.

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9 gesine 25 March 2014 at 9:27 AM

Komplimente für den Blog.
Ich kann gut verstehen, dass das die blöde Bemerkung des Schülers für dich unangenehm war. Andererseits würde ich es nicht wichtiger machen als es ist. Du kennst ja den Spruch: wer sich ärgert leidet für die Fehler der anderen.

Es ist nun mal in den Niederlanden ein running gag. Wir (in Deutschland) machen solche Witze zu Hause auch. Versteckte Vorurteile kannst du nicht bekämpfen indem du zum Lehrer rennst um dich zu beschweren. Besser ist es vielleicht mit dem Jungen der das gesagt hat mal in kumpelhaften Ton zu sprechen. Er wird sich nicht realisiert haben, dass er dich durch den “Witz” kränken würde.

Fange darüber keinen Krieg an, es ist es nicht wert!

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10 Claudia van der Velpen 25 March 2014 at 2:20 PM

Gesine, erst einmal Danke für dein Kompliment bezüglich des Blogs. Da hast du auch wieder recht. Den Schüler ansprechen wäre direkter. Der Lehreffekt wäre dort vielleicht am grössten. Ich werde es mir überlegen.

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11 Ruud 6 July 2014 at 9:33 AM

Hallo Claudia,

Met plaatsvervangende schaamte lees ik bovenstaand artikel… Wat onnozel van die leerling, het daaropvolgende hoongelach van medeleerlingen, maar bovenal wat een apathische houding van een leraar om daar niet op te reageren. Sommige mensen vergeten inderdaad gemakshalve liever wat er in Indonesië is gebeurd, nota bene ná (!) de Tweede Wereldoorlog! Overigens lijken sommige Nederlanders sowieso een collectief geheugenverlies m.b.t. de eigen geschiedenis. ‘t Is blijkbaar moeilijk om fouten te erkennen.

Mogelijk heeft het te maken met een vorm van onzekerheid, om dan van weeromstuit een ander negatief af te schilderen, onvoorstelbaar in deze tijd.

Zoek niet naar verschillen, maar vind overeenkomsten, kijk gezamenlijk verder naar de (Europese) toekomst.

Hartelijke groet.

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12 David 11 June 2015 at 2:29 PM

Ik kan het alleen van een Duitse perspectief zeggen, en ik kan het een beetje begrijpen. Ik vind dat wij hier (in Duitsland) altijd nog denken dat wij de wichtigste Natie van en voor Europa zijn, misschien voor heel de wereld. Dat zegt man vandaag niet meer zo direct maar man gelooft het. Dus begrijp ik dat het bild is niet zo wel van buiten.

Hoffe mein Nederlands ist verständlich, ich übe noch! 🙂

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13 Claudia van der Velpen 21 June 2015 at 8:28 PM

Je Nederlands is begrijpelijk. Ist das wirklich so? Vielleicht bin ich schon zu lange weg aus Deutschland um das gut einschätzen zu können.

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14 Mickvanderveen 10 August 2015 at 10:26 PM

Heb ik toch een heel ander beeld van de meeste Duitsers gekregen: natuurlijk stereotypen als ‘Ordnung muß sein’, Sauberkeit, Gründlichkeit, Pünktlichkeit, (waar overigens weinig mee mis is) maar niet het gevoel dat ‘wij Duitsers’ de belangrijkste natie voor Europa zijn.
Eerder een wat bescheiden houding naar buitenlanders (Nederlanders) met toch nog steeds bij de generatie, volgend op degenen die WO 2 hebben meegemaakt een behoorlijk stuk onverwerkt schuldgevoel over de voorvaderen en openheid en toenadering voor de toekomst.
Maar we dwalen af: ben eigenlijk heel benieuwd hoe het unserer Deutscherin vergangen ist!

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15 Claudia van der Velpen 21 August 2015 at 4:38 PM

Mick, da hast du Recht. Die scheinbar noch immer unverarbeitete Vergangenheit spielt eine grosse Rolle in Deutschland. Selbst noch bei der heutige Generation. In meinem Urlaub habe ich mit einer Gruppe Deutschen, die Alpen überquert. In 6 Tagen von Oberstdorf nach Meran. Es war super. Zufällig mag ik die Berge und das Klettern. Es war toll. Es war anstrengend; es gab zum Glück auch mal Pause zum ‘kletsen’. So hatten wir in Landeck Pause und konnte in einem Hotelgarten Eisbecher geniessen. In Ruhe konnten wir uns auch mal über andere Themen unterhalten. Und nicht nur über Muskelkater, schwere Rucksäcke, wer schnarcht, usw. Und da kam doch gerade dieses Thema auf. Das Schuldgefühl und der ‘Trotz’ der Deutschen. Es wunderte mich, dass das Thema immer noch besteht. Es hat sich nicht verändert. Jeder, der dort sass, pflichtete dem bei. Es tat mir richtig weh. Wann hört so was auf? Und was würde mir, den Deutschen, helfen um sich von dieser Last zu befreien?
Mick, trotz diesem Schuldgefühl geht es mir gut. Ich habe viel zu tun. Arbeite an einer holländischen Hochschule mit ‘niederländischen’ Studenten. Zum Glück auch ab und zu mit deutschen Studenten. Es gibt genug zu erzählen. Es fehlt nur leider die Zeit. Im Herbst werde ich wieder schreiben. Dies Schreiben habe ich auch vermisst.

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