Bußgeld als Zeichen der Ordnungswidrigkeit

8 April 2014 in .... herz

foto: SEBASfoto: SEBAS

Im Auto sitzend hörte ich diesen Bericht: „Rechtzeitig vor den Osterferien warnt der Schwesternverein des holländischen ANWB, der ADAC, die deutschen Urlauber vor den viel höheren Bußgeldern in Holland“. Ja, dachte ich schmunzelnd, dass stimmt. Nur habe ich es selber mal auf der anderen Seite der Grenze, also in Deutschland, mitgemacht. Es ist schon einige Zeit her, dass ich auf einer mir sehr gut bekannten Strecke, wo man nur 30 Kilometer/Stunde fahren darf, zu schnell gefahren bin. Was letztendlich gar nicht schwer ist, da 30 Stundenkilometer mehr zu einer Schnecke dann zu einer Autofahrt passen. Wie auch immer. Während des Fahrens machte mich ein Blitzlicht auf dieses Vergehen gewahr. Ich sagte zu meiner Tochter: ich glaube, wir kriegen ein Foto von uns mit Bußgeld geschickt. Oder aber, dachte ich in aller Naivität, bei den Holländern haben sie Nachsehen. Pustekuchen. Einige Zeit später empfingen wir einen Umschlag der Stadt Köln. Adressant Frau Claudia Cs Neuss. Betrifft: ‚schriftliche Verwarnung mit Verwarnungsgeld, Anhörung zur Ordnungswidrigkeit, Kassenzeichen……‘ Der Text selber lautete im Beamtendeutsch: Ihnen wird zur Last gelegt, am … um… in… in Fahrtrichtung… als Führer des PKW…. folgende Ordnungswidrigkeit begangen zu haben.“ Ich dachte, jetzt kommt’s. Mein Spargeld, mein liebes Spargeld. Der Obolus war genau Euro 15,– für die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit um 6 km/h. Als Beweismittel war ein Foto von mir, meinem Auto und meinem Kennzeichen hinzugefügt. Sehr zum Ärger meiner Tochter war ihr Gesicht retuschiert. Also kein Andenken unseres gemeinsamen Ausflugs. Das Geld habe ich selbstverständlich nicht gerne überwiesen, aber trotzdem. Ich glaube, die Bankkosten waren höher als der Betrag selber. Aber was soll’s. Ordnung muss sein. Das jetzt bezüglich Deutschlands.

Wie anders ist es in Holland. Für das Nichtbeachten der doppelten durchgezogenen Linien auf der Landstraße durfte ein Freund von uns, sage und schreibe, Euro 250,– bezahlen. Wieso teuer. Und ehrlich ist ehrlich, für zu schnelles Fahren haben wir auch schon mal mehr als Euro 15,– bezahlt.

Also, liebe Deutschen zu Ostern, passt auf. Es wird teuer. Genießt von der holländischen Landschaft und zügelt euer Tempo.

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1 alex 10 November 2014 at 2:56 PM

Siehst Du , so nett empfängt dich Deutschland, zu zahlst nur 15 euro. Wenn ich in Holland nur 5 min mit abgelaufener Parkuhr in Maastricht parke zahle ich 60 euro mit anschliessender Post von Inkasso Fima Connex in Deutschland die von mir 80 euro verlangt. Ich habe das Gefühl, das bei uns Deutschen genau hingeguckt wird wie gut wir uns benehmen und sofort bei Fehlern hingelangt wird.
Ich lasse in Deutschland die gelben Kennzeichen gerne auf der Autobahn vorbei, der Motor muss ja auch mal durchgepustet werden…
Vielleicht könnte der Gesetzgeber die Parkverstösse endlich mal drosseln, das macht wirklich kein Spaß als Tourist und schadet der Wirtschaft.

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2 Claudia van der Velpen 11 November 2014 at 10:00 PM

Ja, da hast du vielleicht Recht. Komisch ist schon, dass Deutschland viel mehr auf Regeln und Verstösse geachtet wird. Wer geht denn da über die Strasse, wenn die Ampel rot ist. Ja wohl weniger. Da musst du mal nach Amsterdam kommen. Da steht keiner vor roter Ampel, nur die Deutschen. Die Bussgelder sind in Deutschland aber niedriger. Denken die, da verstösst doch keiner gegen die Regeln? Bist du schon mal in Holland durch ‘Rot’ gefahren? Es ist unglaublich, wie teuer das dann ist. Ist mir vor kurzem passiert! Ich musste Euro 239,– bezahlen. Alsob man es mit Absicht macht. Eine schöne extra Einnahme für die Gemeindekasse.

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3 Jens 4 October 2015 at 9:38 PM

Naja, doppelte durchgezogene Linien und rote Ampeln haben durchaus ihren Grund. Im Angesicht der lebensbedrohlichen Konsequenzen die passieren koennen haben die Hollaender schon Recht mit deren saftigen Strafen, wer nicht zahlen will kann ja bei Rot anhalten 😉

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4 Claudia van der Velpen 7 October 2015 at 6:11 PM

Na sicher haben die ihren Grund. Das es dann aber so teuer sein muss. Vielleicht liegt es ja daran, dass die Holländer schon gerne mal ihre Freiheiten nehmen und dafür teuer bezahlen müssen. Die Deutschen ‘netjes’ sind und eben nicht so schnell durch Rot fahren oder den Zebrastreifen beachten und für die ‘kleinen’ Vergehen halt weniger bezahlen müssen.

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