Unser 1. LinkedIn Treffen der DeutschNederlanders

11 November 2010 in .... herz,In Kontakt mit Deutschen in Holland,Kollision der Kulturen

Kaffeetisch 1. Treffen LinkedInKaffeetisch 1. Treffen LinkedIn

Den 7. November werde ich nicht so schnell vergessen. Es war der Tag unseres 1. Treffens. Ein gemütliches, vertrauensvolles und lebhaftes Treffen von Deutschen, die in den Niederlanden wohnen.

Angefangen hatte es mit einem Bericht im Forum der Gruppe : Wer hat Lust auf ein Treffen? Etwas ängstlich, mit dem Hintergedanken: stell dir doch vor, keiner hat Lust und da steh ich dann in meinem Hemd. Was denken die denn von mir!

Ich hatte den Bericht hineingestellt und sofort fing die Diskussion an. Lust hatten sehr viele, nur der Termin noch. Auch der war schnell gefunden. Genauso wie der Ort: bei mir in der Praxis, Villa Plattenberg in Maarn, mit der Möglichkeit bei schönem Wetter einen Spaziergang zu machen. Auch der Catering war schnell geklärt: wer wollte nahm selbstgebackenen deutschen Kuchen mit. Es war toll. Der nahm Kaffee mit, der einen Kasten Bier, der Saft und der Wein. Es war komplett.

Zusammen mit Antoon habe ich die Räumlichkeiten angekleidet mit einer Deutschlandfahne, Deutschlandkarte, Weinblättern, Stehtischen und Biertisch. Es wurde ´deutsch´ heimlich.

Beim Frühstück fragte mein Mann: ´und zieht du dein Dirndl an?´ Worauf meine Tochter ganz erschreckt reagierte: ´nou nee toch? Heb je dat?´ Ja, auch ich hatte mal ein Dirndl-Kleid. Ich habe es damals in Deutschland getragen, aber sicher nicht hier in den Niederlanden.

Um zwei Uhr fing es an. Überraschend, es kamen insgesamt 30 Leute. Ich kannte nur die wenigsten, die meisten vom Foto, ein paar hatte ich schon mal gesehen und mit ein paar hatte ich telefoniert. So erging es auch den anderen.

Das machte nichts. Schnell war es gemütlich, hatte man ein Thema gefunden, zum Beispiel, dass man im gleichen Ort aufgewachsen war, dass man aus dem Osten kam oder den gleichen Beruf hier in Holland ausübte. Themen gab es genug.

Als Willkommensgruss habe ich eine Rede gehalten. In Deutsch, was nicht einfach für mich war. Ich spreche nun mal besser Holländisch. Aber es war glaube ich deutlich was mich bewegt hat, diese Gruppe zu errichten und mit welchem Zweck ich in meine Vergangenheit eingetaucht bin und wie ich mich als Deutsche in Holland fühle.

Letztendlich hat jeder sich vorgestellt. Und erzählt, wie oder warum man nach Holland gekommen ist, was man beruflich macht und was man so mitmacht als Deutsche(r) in Holland. Ab und zu war es still! Es war ab und zu auch erschreckend. Man wird doch diskriminiert. Auch in dieser Zeit noch! Aber es tat auch gut, um zu hören, dass man nicht der/die einzige ist. Die anderen gaben Tipps, wie man sich dann verhalten kann.

Zu guter Letzt gingen wir noch nach draußen, einmal frische Luft schnappen beim Sonntagsspaziergang. Wieder im Hause wurden die Flaschen geöffnet und geklönt.

Ich war allen dankbar. Es tat mir gut. Ein Traum, mein Traum, hatte ich mir erfüllt.

Und als Gruppe werden wir uns öfter treffen. Ideen gibt es jetzt schon: Weihnachtsmarkt in Aachen, Weihnachtsplätzchen backen, was Kulturelles und was Gemütliches.

Auch wenn man in einem anderen Land wohnt, sich integriert und einlebt, ist es trotzdem angenehm und heimlich um ´landgenoten´ zu sprechen. Das Gefühl zu haben, dass man sich unbefangen und vorurteilsfrei verstehen kann, weil man die gleiche Prägung hat.

 

4 reacties | laat een reactie achter ↓

1 Ann 11 November 2010 at 3:22 PM

Ja, es war wirklich ein interessanter Nachmittag, dieser 7. November 2010 und ich habe auch noch nicht so viele Deutsche in den Niederlanden auf einmal gesehen und getroffen und gesprochen 🙂
Der Rahmen, das Umfeld stimmte, Gespräche ergaben sich und gingen wieder, neu kamen … und lecker Essen die ganze Zeit.
Ich weiss nihct, ob lediglich die Verbindung, dass wir Deutsche in den Niederlanden sind, als Basis fur weitere Kontakte reicht, aber es war genug Potential, um von diesem Punkt weiter zu gehen.
Nur eins noch, Du schriebst “Man wird doch diskriminiert.” Trifft das nicht eher auf diejenigen zu, die vor vielen Jahren kamen? Die Erfahrungen in der Gegenwart sind doch etwas anders, oder?
Claudia, hab ganz lieben Dank für die Organisation dieses eventements!
Freue mich auf den Weihnachtsmarkt 🙂

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2 Alexandra 16 November 2010 at 3:08 PM

Klingt nach einer tollen Begegnung Claudia.

Könntest Du Deinen Satz zu der Diskrimierung vielleicht etwas erläutern? Fühlst Du Dich selbst, als Deutsche in den Niederlanden, diskriminiert?

Heel veel groetjes
Alex

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3 Claudia van der Velpen 18 November 2010 at 7:29 PM

Ja, was meine ich mit Diskrimiering. Ich muss zugeben, dass das natürlich mit persönlicher Auffassung zu tun hat. Aber wenn einem gesagt wird: ich arbeite nicht mit Deutsche zusammen oder aber mach erst mal ein Probe-Telefongespräch um zu gucken, wie dein Akzent am Telefon klinkt und ob ich das meinen Kunden zumuten kann.
Tja, was ist es dann. Abgesehen von Witzeleien wie gib mein Fahrrad zurück und solchen Sachen.
Ich glaube schon, dass es vielleicht früher öfter mal vorkam wie heutzutage. Aber es kommt immer noch vor. So bekam ich von einer Bekannten diesen Bericht: “Und da noch einer: Meine damalige Nachbarin (und heute gute Freundin) erzählte mir, das eine Kollegin sie gefragt hat nachdem sie ihr erzählt hat das ich Deutsche bin, “Kun je met die dan iets? Ik bedoel wat wil je met een Duitse”. Das ist keine 3 Jahre her. Und dann noch im Grenzgebiet.

Es komt leider vor.

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4 Alexandra 27 November 2010 at 7:38 PM

Tut mir leid das zu hören, Claudia.

In diesem Zusammenhang finde ich das Buch “Duitsers onder de Nederlanders” von Ad Vaessen auch sehr interessant und schön zu lesen. Selbst bin ich ja den umgekehrten Weg gegangen und lebe seit Jahren als Niederländerin in Deutschland. Ich fühle mich hier völlig akzeptiert und gut aufgehoben, merke aber gleichzeitig, dass in Deutschland sehr viel Unwissenheit über die Niederlande herrscht.

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